Überfall auf Deutschen in Udon Thani: zur falschen Zeit am falschen Ort
20.11.2014 - 09:08
Michael S. (25) war am frühen Morgen des 15. November Opfer eines gewalttätigen Überfalls in Udon Thani geworden. Zwei Jugendliche hatten versucht, ihm mit einer Gartenhacke den Schädel einzuschlagen.
Nachdem wir uns gestern einen ersten persönlichen Eindruck vom aktuellen Gesundheitszustand von Michael gemacht hatten (Artikel auf Udon-News), waren wir heute zusammen mit einem Vertreter des Deutschen Hilfsvereins noch einmal bei Michael im staatlichen Krankenhaus von Udon Thani.
Michael hat bei dem Überfall hauptsächlich Verletzungen am Schädel, knapp über dem rechten Auge, auf der Stirn erlitten. Der Angreifer hatte zweimal mit der Gartenhacke auf ihn eingeschlagen. Den ersten Schlag konnte Michael noch mit seinem linken Arm abwehren, der Arm wurde dabei verletzt, der zweite Schlag traf ihn am Kopf und Michael fiel darauf hin zu Boden.
Auf seinen Röntgenaufnahmen war zu erkennen, dass der Schädelknochen auf der Stirn durch die Schlageinwirkung verletzt wurde. Ein am Kopf von Michael angebrachter Drainageschlauch sorgt für den Abfluss von Flüssigkeit und Blut.
Michael geht es seit Einlieferung ins Krankenhaus täglich besser. Sein Augenlicht scheint durch die Schlageinwirkung nicht beeinträchtigt worden zu sein. Auch sonst fühlt Michael keine Einschränkungen, die auf eine Verletzung seines Gehirns hindeuten würden.
Über seinen Eindruck zur medizinischen Versorgung im Krankenhaus befragt, sagte Michael, dass er nicht abschätzen könne, ob die medizinische Behandlung seiner Verletzungen gut oder schlecht sei, da er bislang wenig über die Schwere oder mögliche Spätfolgen der Verletzung informiert worden sei.
Einen akuten Anlass, sich in ein privates Krankenhaus verlegen zu lassen, sah er jedoch nicht.
Nachdem wir bei der Stationsschwester nach einem Einzelzimmer nachgefragt hatten, wurde Michael kurz darauf informiert, dass er bereits heute in ein Privatzimmer des Krankenhauses verlegt werden wird. Michael war über diese Nachricht sehr froh. Im Bettensaal des staatlichen Krankenhauses liegen 12 Patienten.
Der Deutsche Hilfsverein fragte Michael, ob es in Deutschland Verwandte gäbe, die über seinen Unfall informiert werden müssten. Michael teilte mit, dass seine Mutter bereits am heutigen Morgen aus Deutschland angereist war. Seine Mutter ist Thailänderin und lebt in Deutschland.
Staatliches Krankenhaus Udon Thani
Auf die Frage, ob Michael finanzielle Probleme habe, sagte er, dass am Morgen 50-tausend Baht für die ersten Tage im Krankenhaus von seinen Verwandten bezahlt worden sind und auch sonst keine finanziellen Engpässe bestehen.
Es wurde noch abgeklärt, ob seine Aufenthaltsbewilligung eventuell verlängert werden muss und ob er sonst irgendwelche Hilfe braucht. Michael zeigte sich zuversichtlich, dass er bereits in einigen Tagen, nachdem der Drainageschlauch entfernt worden ist, das Krankenhaus wieder verlassen können wird.
Wir haben Michael noch dahingehend befragt, wie er aus seiner persönlichen Sicht die Hintergründe des Überfalls einschätzt. Könnte er sich vorstellen, dass er Opfer einer ausländerfeindlichen Attacke geworden ist? Michael konnte sich dazu keine Meinung bilden.
Auf unsere Frage, ob dieser Überfall Konsequenzen auf seine Einstellung und Haltung gegenüber Thailand und die Thais habe, antwortete er, dass das nicht der Fall sein wird. Er weiß, dass die Täter betrunken waren und Klebstoff geschnüffelt hatten und sieht sich mehr als zufälliges Opfer einer sinnlosen Gewalttat. Er habe bei dem Überfall sehr viel Glück gehabt, die Verletzungen hätten leicht sein Leben kosten können. Er war zur falschen Zeit am falschen Ort.
Wir freuen uns darüber, dass Michael sehr gute Fortschritte im Bezug aus seine Genesung macht und besonders darüber, dass er schon wieder lächeln konnte! Alles Gute, Michael.
(Kriminalität, Udon Thani)
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